Die Atlantiküberquerung ist für die meisten Segler das, was für die Höhenbergsteiger der Mount Everest ist. Für die meisten wird diese Atlantiküberquerung die einzige ihres Lebens bleiben, der „seglerische Höhepunkt“ schlechthin.
Dabei gibt es natürlich viele Möglichkeiten diesen Ozean zu überqueren.
Wir wollen uns hier die eine klassische Route anschauen. Von den kanarischen Inseln in die Karibik . Der erste Teil der Reise geht von den Kanaren Richtung Südwest. Das ist die klassische Route, die schon Christoph Kolumbus bei seiner zweiten Fahrt wählte. Man peilt einen Wegpunkt westlich der Kapverden an, wo der Nordost-Passat immer mehr zu einem reinen Ostwind wird. Die Temperaturen, die schon bei den Kanaren sehr angenehm sind, steigen weiter an. Wir kommen von den Sub-Tropen in die Tropen. Zu der Jahreszeit kann man in diesen Breiten unglaublich viele Sternschnuppen beobachten und ab etwa der zweiten Hälfte der Reise ist in den frühen Morgenstunden sogar das Kreuz des Südens zu sehen
3013 Seemeilen, 20 Tage und 5 Stunden auf See, 360 Liter Diesel, 14 kg gefangener Fisch, Geburtstags-Delphine für Karin, über 14 Tage Segeln Non-Stopp, ca. 35 Fliegende Fische + 4 kleine Kalmare an Bord und jeden Tag Besuch von Vögeln, die uns immer begleitet haben.
Aber jetzt erst mal von Anfang an. Wie jedes Mal, haben wir unsere Atlantiküberquerer eingeladen, schon 2 Tage vorher anzureisen, damit der gewaltige Einkaufs-Marathon ein wenig entzerrt wird. 120 Eier, 220 Liter Mineralwasser, 60 Grapefruits, 60 Orangen, 100 Äpfel, 24 Liter Milch, 10 Kilo Fleisch, 5 Kilo Käse, 5 Kilo Wurst und jede Menge Obst und Gemüse und 18 Kilo Mehl zum Brotbacken und und......
Die Tage auf Lanzarote waren gut gefüllt mit Einkauf und Verstauen. Die Abende haben wir dafür umso mehr genossen. Wir haben wirklich fantastisch gegessen, sowohl in den uns schon bekannten, als auch in ein paar neuentdeckten Lokalen.
Erfreulicherweise hat auch die Crew sehr schnell zueinander gefunden und wir hatten eine Menge Spaß!
Als alles sortiert und verstaut war, ging’s noch einmal zum Flughafen für den obligatorischen Corona-Test. Gott sei Dank, alle negativ!
Da die Windprognose für den Anfang unserer Reise nicht ganz so günstig war, ein riesiges Flautenloch lag vor uns, liehen wir uns noch ein paar zusätzliche Dieselkanister von der Emotion.
Der Vorteil an dem wenigen Wind war, dass die See ruhig war und die Crew sich langsam an die Schiffsbewegung gewöhnen konnte. Nachdem wir am Anfang sogar in Erwägung gezogen hatten, zwecks Diesel nachbunkern die Kapverden anzulaufen, kam am dritten Tag Entwarnung durch unseren Wetterfrosch Hartmut. Die gute Nachricht, es bildete sich ein stabiles Azorenhoch. Geht doch!
Das Angelglück war auch wieder auf unserer Seite und nach ein paar Tagen konnten wir uns über einen kleinen Thun freuen.
Es bildete sich ein stabiler Nordostwind und die Genua wurde ausgebaumt. Was nun folgte war ein über 14 tägiger Dauerritt bei 5 bis 6 Beaufort. Während der typischen Squalls auf dieser Route erhöhte sich die Windgeschwindigkeit auf bis zu 36 Knoten. Squalls sind kleine, lokale, tropische Tiefs, die in Form einer dunklen Wolke von Osten heranziehen und Regen sowie erhöhte Windgeschwindigkeiten mit sich bringen. Nach ca. 20 Minuten ist dann alles wieder vorbei, die Luft ist frisch und das Deck gespült......ja, ok, und der Rudergänger ist patschnass!
Es folgten die nächsten Angelerfolge. Eine kleine Goldmakrele, ein kleiner Wahoo und dann der größte Mahi-Mahi den wir je hatten! Der hatte bestimmt seine 12 Kilo
Wir sind dankbar für die gute Überfahrt und unsere Ankunft. Dass das keine Selbstverständlichkeit ist, haben die Ereignisse auf einer parallel laufenden Regatta gezeigt, wo auf der Strecke von den Kanaren in die Karibik zwei Yachten aufgegeben werden mussten und ein Segler ums Leben kam.
Wir hatten noch ein paar wunderbare Tage in Martinique, die wir zum „Buchteln“ und Schnorcheln nutzten. An unserem letzten Abend gab’s dann Leckeres vom „Heißen Stein“ und bei ein paar guten Drinks ließen wir unsere herrliche Atlantikfahrt ausklingen.
Vielen Dank an dieser Stelle an unseren Support von zu Hause: An Susi, die während unserer 20 Tage auf See kompetent alle Mails beantwortet und uns über Satellitentelefon über alles Wichtige informiert hat und an Hartmut für seine wie immer tolle Wetterberatung
1. Abend: Penne mit grünem Spargel und buntem Gemüse und Parmesan
2. Abend: Entrecote mit Champignons an Ratatouille, dazu grüner Salat
3. Abend: Gemüseauflauf mit Feta und Parmesankruste und frischem Zaziki
4. Abend: Knusprig gebratenes Secreto Ibérico auf Lauch-Karotten-Gemüse und gemischter Salat
5. Abend: Spaghetti Arrabiata und gemischter Salat
6. Abend: Secreto Ibérico mit Röstgemüsereis
7. Abend: Rotweinschmortopf auf Salzkartoffeln
8. Abend: Fischeintopf von Mahi-Mahi und Wahoo mit knusprigen Baguette
9. Abend: Spaghetti mit Rindfleisch-Tomaten-Soße und gemischtem Salat
10. Abend: Paniertes Mahi-Mahi-Filet auf Lauch-Paprika-Gemüse, dazu frisch gehobelter Gurkensalat
11. Abend: Curry mit Goldmakrele auf Reis
12. Abend: Fisch-Frikadellen mit Limetten-Butter, dazu selbstgemachtes Kartoffel-Püree mit Röstzwiebeln
13. Abend: Pasta mit Mahi-Mahi-Gemüse und Parmesan
14. Abend: Rindfleisch-Schmoreintopf mit Kartoffelpüh!
15. Abend: „Schweizer Kartoffelstifte“ mit Würschtl-Gulasch
16. Abend: „Sechs auf Kraut“ - Original Nürnberger Rostbratwürste auf zartem Weinkraut
17. Abend: Rindfleisch-Schmoreintopf mit Reis und frisch gehobelten Krautsalat
18. Abend: „Grüne Gemüsenudeln“ (Ein Bordgeheimnis!)
19. Abend: Entrecote mit hausgemachter Kräuterbutter und Steinpilz-Risotto
20. Abend: Spaghetti Carbonara, dazu frischer Krautsalat